Durch diesen geleiteten Prozess öffnet sich die Möglichkeit, für uns selbst und andere wirkliches Mitgefühl zu entwickeln und wieder "mitten im Leben zu sein", selbst im Prozess des Sterbens. Das Herz akzeptiert, was ins Bewusstsein tritt, und der nächste Augenblick kommt. Es wird klar, welche innere Arbeit bereits getan ist, und was noch zur Heilung offensteht. Das Herz öffnet sich für die Gnade, die erfahrbar ist, wenn Hingabe, Verzeihen und Dankbarkeit auf dem Weg der Rückkehr geschehen. Menschen, denen der Tod schon einmal gewunken hat, sagen oft, sie hätten ihr gesamtes Leben an sich vorbeiziehen sehen. In einem zeitlosen Augenblick spielen sich Gesichter, Gespräche, Ereignisse, Geräusche und Bilder aus der Vergangenheit im Bewusstsein noch einmal mit rasender Geschwindigkeit ab. Überrascht stellen sie fest, was sie alles vergessen haben und wie reich ihr Leben war. Die meisten schlafen in ihrem Leben sofort wieder ein, ohne zu erkennen, dass es, sobald der Tod nicht nur von weitem winkt und unser Leben an uns vorbeirast, zu spät sein wird, wenn wir nicht jetzt etwas unternehmen, um "unser Haus in Ordnung zu bringen". Warten wir mit der Lebensrückschau nicht, bis wir auf dem Sterbebett liegen. Wenden wir uns der Möglichkeit zu, unsere Geschäfte zum Abschluss zu bringen, bevor unser "Mietvertrag" abgelaufen ist. |
Bewusste Lebensrückschau
ist eine wesentliche Praxis in der Begleitung Sterbender und der eigenen inneren Vorbereitung auf den Übergang. Der Begleiter kann diesen Prozess anleiten, oder der/ die Sterbende durchlebt diese Schritte mehr innerlich als Teil der seelischen Heilung, die noch im Sterben während der Auflösung der Identifikation mit Körper und Persönlichkeit geschehen kann. |